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Erinnerungsstele auf Gemeinschaftsgrabstätte eingeweiht

„Gemeinsam“ steht groß auf der neuen Erinnerungsstele, die der Krefelder Begräbnisbund jetzt auf seiner Gemeinschaftsgrabstätte auf dem Krefelder Hauptfriedhof eingeweiht hat. Der ökumenische Begräbnisbund setzt sich für eine würdige Bestattung und Begräbniskultur für alle Krefelder Verstorbenen ein – insbesondere für mittellose Menschen oder solche ohne Angehörige. 

Mit der Gemeinschaftsgrabstätte verfolgt der Krefelder Begräbnisbund den Gedanken eines Bundes auch über den Tod hinaus. Er bietet damit auf dem Hauptfriedhof für Menschen ohne Angehörige eine Alternative zu einer anonymen oder unbesuchten Grabstelle an. „Wer die Gemeinschaftsgrabstätte nutzen möchte, muss Mitglied im Begräbnisbund sein und entsprechende Vereinbarungen schließen. Das ist auch für Krefelderinnen und Krefelder interessant, deren Verwandte weit weg leben“, findet Erhard Beckers, stellvertretender Vorsitzender des Begräbnisbundes.

Für diese Gemeinschaftsgrabstätte hat Künstler Martin Lersch eine Erinnerungsstele entworfen, die jetzt von Pfarrer Dieter Hudasch eingeweiht wurde. „Wir erbitten den Segen für diesen Ort und für alle, die hier Trauer und Trost empfinden“, sagte Hudasch. Rund 20 Mitglieder, Ehrenamtliche und Gäste des Begräbnisbundes nahmen an der Einweihung teil. Die schlanke, rund 1,70 Meter hohe Stele ist aus grauem Dolomit-Stein geschaffen. „GEM-EIN-SAM“ steht groß in einem angedeuteten Kreuz auf dem Stein. „In dem Wort ‚gemeinsam‘ steckt auch der Begriff ‚einsam‘. Das hat mich zu dieser Gestaltung inspiriert“, erläuterte Künstler Martin Lersch. Der Stein stammt aus den Dolomiten. „Und da Italien ja ein ‚Traumland‘ für viele Menschen ist, finde ich das ganz passend.“

Die Gemeinschaftsgrabstätte auf Feld 49 des Friedhofes bietet Platz für die Beisetzung von bis zu 14 Menschen. Es sind sowohl Sarg- als auch Urnenbestattungen möglich. Auf der Grabstätte wird eine kleine Steinplatte mit dem Namen der verstorbenen Person angebracht. Die Grabstätte wird vom Begräbnisbund gepflegt. Ein Krefelder hat dort bereits seine letzte Ruhestätte gefunden.


Fotograf: Dirk Jochmann ©, 47807 Krefeld

Fotograf: Dirk Jochmann ©, 47807 Krefeld

Fotograf: Dirk Jochmann ©, 47807 Krefeld
Fotograf: Dirk Jochmann ©, 47807 Krefeld

 

 

Erst durch Begräbnisbund-Anzeige von Todesfall erfahren

Der Krefelder Begräbnisbund erstellt zwei Mal im Jahr vor dem ökumenischen „Gottesdienst der Erinnerung“ eine Anzeige mit allen Namen der Verstorbenen, die vom Begräbnisbund in den vergangenen sechs Monaten begleitet wurden. Diese Anzeige wird in den Krefelder Zeitungen bei den Familiennachrichten dankenswerter Weise kostenlos  veröffentlicht.  Aufgrund der Anzeige erfahren frühere Nachbarn, Arbeitskollegen, Sportfreunde oder entfernte Verwandte vom Tod ihres früheren Bekannten.

„Oft werden wir vom Begräbnisbund nach dem Gottesdienst von Menschen angesprochen, die erst durch die Anzeige davon erfahren haben, dass ihr früherer Bekannter verstorben ist. Sie sind sehr dankbar, dass sie mit dem Gottesdienst noch eine Möglichkeit haben, sich von ihrem Mitmenschen zu verabschieden“, berichtet Ludger Alofs, Mitarbeiter des Begräbnisbundes.

Er erinnert sich noch gut an eine große Gruppe bei einem der Gottesdienste, die zum Abschied von einer früheren Sportkameradin gekommen war. Oder an einen Engländer, der mittellos und ohne Familie in Krefeld verstorben war, aber aufgrund der Anzeige kamen einige seiner ehemaligen Arbeitskollegen zum Gottesdienst und waren sehr gerührt, weil sie ihren früheren Kollegen sehr geschätzt hatten. „Häufig kommen auch frühere Nachbarn, die jahrzehntelang mit dem Verstorbenen Tür an Tür gewohnt haben, aber dann hat man sich aus den Augen verloren“, erzählt Ludger Alofs.

Für ein Beispiel für eine solche Anzeige aus November 2016 klicken Sie bitte https://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/web_anz_begraebnisbund_nov_2016.pdf.

Begleitung von Verstorbenen auf ihrem letzten Gang

Menschen, deren Begräbniskosten die Stadt Krefeld übernehmen muss, werden oft ohne Trauergemeinde bestattet. Der Krefelder Begräbnisbund e.V. bemüht sich, ihnen ein letztes Geleit und eine würdevolle Verabschiedung zu geben.

Wir suchen Menschen, die freiwillig bereit sind, aus christlichem Selbstverständnis den letzten Weg auch bei einem ihnen unbekannten Verstorbenen mitzugehen. Der Krefelder Begräbnisbund e.V. ist die Kontaktstelle, die solche ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter für die jeweiligen Beerdigungen anspricht.